Die Konferenz „Der Osten als Erfolgsmodell?“ nimmt das Jubiläum „35 Jahre Mauerfall“ im Jahr 2024 zum Anlass, die Entwicklungen der letzten 35 Jahre in Ostdeutschland neu zu betrachten.
Im Jahr 2023 hat die Publikation von Dirk Oschmann „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ den öffentlichen Diskurs um den „Osten“ ebenso angestoßen wie die Debatten um das Erstarken der AfD. Beide Diskursstränge stehen symbolisch für zwei abwertende Narrative des „Ostens“: der fremde, rückständige, marginalisierte Osten auf der einen und der abweichende, demokratiefeindliche Osten auf der anderen Seite. Zwei Narrative, die in den Sozialwissenschaften seit nunmehr 35 Jahren verhandelt werden. Weitaus seltener hingegen lesen Sozialwissenschaftler*innen Entwicklungen im „Osten“ als Erfolge des radikalen sozialen Wandels. Dabei gäbe es Anlass genug – ein immenser Strukturwandel wurde bewältigt, Demokratisierungsprozesse sind gelungen und Vielfalt wird gelebt.
Die Tagung „Der Osten als Erfolgsmodell? Neue Perspektiven auf sozialen Wandel“, die am 10. und 11. Oktober 2024 an der Frankfurt University of Applied Sciences in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal stattfindet, macht diese Diskursstränge sichtbar und gibt durch ein Forum für den Austausch zwischen Forschungs- und Handlungsfeldern Gelegenheit, Narrative kritisch zu hinterfragen. Beitragende aus Wissenschaft und Praxis fragen, inwieweit der Transformationsprozess im Osten als „Erfolgsmodell“ gelten kann. Diese Perspektive auf die Prozesse im Osten verspricht in vielerlei Hinsicht Aufschluss über wesentliche und grundlegende Fragen des sozialen Wandels.
Programm_mit_Zeitplan (PDF-Datei)
Die Tagung ist öffentlich. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Für die Teilnahme entfällt eine Tagungsgebühr in Höhe von 15 Euro.
Bankverbindung:
Empfänger: Frankfurt University of Applied Sciences
IBAN: DE10 5005 0000 0001 0064 85
BIC: HELA DE FF XXX (Frankfurt am Main)
Bank: Landesbank Hessen-Thüringen
Verwendungszweck: Der Osten als Erfolgsmodell und der Name, Vorname der Person.
Angaben zu den beteiligten Personen
Laura Behrmann studierte Soziologie, Neuere und Neuester Geschichte sowie Staats- und Völkerrecht (Magister) an der Universität Augsburg. 2021 promovierte sie zu Deutungen sozialer Ungleichheit von Gesamtschullehrer:innen in Ost- und Westdeutschland. Seit 2021 ist sie akademische Rätin auf Zeit für qualitative Methoden am Institut für Soziologie der Bergischen Universität Wuppertal. In ihrer Forschung beschäftigen sie wissenssoziologische Fragestellungen, mikrosoziologische Prozesse der Produktion sozialer Ungleichheit und die (Weiter-)entwicklung qualitativer Methoden. 2022 erschien ihre Disseration „Bildung und soziale Ungleichheit. Deutungen und Erfahrungen von Gesamtschullehrer:innen“ bei Campus. Im Herbst 2024 wird die Publikation „Vergessene Ungleichheiten. Biographische Erzählungen ostdeutscher Professor*innen“ (gemeinsam mit Hanna Haag und Markus Gamper) bei transcript erscheinen.
Dr. Hanna Haag studierte Soziologie, Journalistik, politische Wissenschaften und Osteuropastudien an den Universitäten Würzburg und Hamburg. 2017 promovierte sie zur Tradierung DDR-spezifischer Erfahrungen in ostdeutschen Familien. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 2022 Koordinatorin am Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen (gFFZ). Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. sozialer Wandel und Transformation, Gender und Care, Wissenschaft(skarrieren) und Bildung. Zuletzt erschien ihr Sammelband „Erinnerung des Umbruchs – Umbruch der Erinnerung. Die Nachwendezeit im deutschen und ostmitteleuropäischen Gedächtnis“ bei Springer VS (gemeinsam mit Till Hilmar). Im Herbst 2024 folgt die Publikation „Vergessene Ungleichheiten. Biographische Erzählungen ostdeutscher Professor*innen“ bei transcript (gemeinsam mit Laura Behrmann und Markus Gamper).